Viele Jugendliche werden Teil eines Verbrechens – als Opfer oder als Täter. Damit ein solches Erlebnis die
Zukunft nicht negativ beeinflusst helfen wir den Beteiligten mit unseren Leistungen...
G-Recht e.V. – Angebote
Jeder hat eine zweite Chance verdient! Geschädigte um wieder zurück in einen normalen Alltag zu finden und
Täter um zu beweisen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben und an einem normalen, friedlichen Miteinandern
Teil haben wollen. Wir helfen mit unseren Leistungen um diese Ziele zu erreichen und jedem ein gutes Leben zu
ermöglichen.
Soziale Kompetenz
In den Sozial-Kompetenztrainings vermitteln wir den Teilnehmern die Fähigkeit, miteinander gewaltfrei,
souverän und fair umzugehen. Wir stärken Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Empathie. So sollen die Kinder,
Jugendliche und Heranwachsende motiviert werden, in Kooperation und mit Rücksicht auf ihre Umwelt, Konflikte
konstruktiv zu lösen. Gegenseitiges Vertrauen und Respekt werden innerhalb eines gruppenpädagogischen Konzeptes
gestärkt, wovon die Gruppe langfristig profitiert.
Schulmediation
Eine Ausbildung für Schülerinnen und Schüler zu Streitlotsen stellt die praktische Umsetzung vieler
Untersuchungsergebnisse zum Thema Gewaltprävention und Schulhauskultur dar... » mehr «
Soziales Kompetenztraining
Die Schule hat, neben dem Bildungsauftrag, einen gesetzlich verankerten Erziehungsauftrag, der die
familiäre Erziehung ergänzen und den Sozialisationsprozess des... » mehr «
Coolness-Training®
Das Coolness Training® richtet sich an Schulen und Jugendhäuser mit hohem Gewaltpotential, in denen
Lehrer und Schulsozialarbeit überlastet sind und mit herkömmlichen Methoden an... » mehr «
Krisenintervention
Das Soziale Kompetenztraining kann auch zu einer Krisenintervention eingesetzt werden. Diese Form der
Intervention ist längerfristig angelegt und richtet sich methodisch an den Problemlagen der Klasse aus... »
mehr «
Sozialtraining / Mobbingintervention
Das Sozialtraining und systemische Mobbingintervention nach dem Programm von Konflikt-KULTUR richtet sich
an Schulklassen der Primar- und Sekundarstufe und behandelt Inhalte zum Thema... » mehr «
Heidenheimer Stadtprojekt
Prävention und Soziales Lernen an Schulen! Seit 2002 führt der Verein G-Recht gewaltpräventive Maßnahmen an
Schulen in Trägerschaft der Stadt Heidenheim durch. Bereits von Beginn an wurde... » mehr «
Soziales Kompetenztraining für Grundschulen
Soziale Trainings in Grundschulen stellen ein altersgerechtes Präventionsprogramm zur Förderung der
emotionalen und sozialen Kompetenz sowie der moralischen Entwicklung... » mehr «
Jugendrechtshaus
Das Heidenheimer Jugendrechtshaus besteht seit dem Jahr 2007 und umfasst eine Vielzahl von Angeboten der
Prävention.
Kostenlose Rechtsberatung
Im Jugendrechtshaus finden Jugendliche aus dem Landkreis Heidenheim ein regelmäßiges Angebot kostenloser
Rechtsberatung durch Rechtsanwälte. Ob Ärger mit Handy-Verträgen, am Arbeitsplatz oder zu Hause... -
Rechtsanwälte geben unbürokratisch und schnell Auskunft über die... » mehr «
Krisenintervention bei Mobbing...
...und Opfercoaching! Der Verein G-Recht bietet Kriseninterventionen für betroffene Jugendliche in
Mobbingsituationen seit nunmehr 10 Jahren an. Im sogenannten Opfercoaching werden Konflikt- konstellationen,
Verhaltensmuster und Lösungsstrategien gemeinsam... » mehr «
Rechtspädagogik „Neue Medien“
Welche Ziele verfolgt das Angebot rechtspädagogischer Unterrichtsbausteine an Schulen? Seit dem Jahr 2007
führt das Heidenheimer Jugendrechtshaus in Kooperation mit ehrenamtlich tätigen Rechtsanwälten
Rechtspädagogik an Schulen durch... » mehr «
Offene Beratungsstelle
Das Jugendrechtshaus ist eine offene Beratungsstelle für Jugendliche aus dem Landkreis Heidenheim. Wir
haben immer ein offenes Ohr für euch, eure Anliegen, Sorgen und Probleme... » mehr «
Bull-Shit-Gruppe
Ist Mobbing ansteckend? Oder was macht Mobbing so interessant? Warum werde gerade ich gemobbt und was kann
ich oder auch Andere dagegen tun? Bull-Shit richtet sich an Jugendliche,... » mehr «
Medienpädagogik für Grundschulen
Fernseher, Internet, WhatsApp, YouTube und das Smartphone im Allgemeinen gehören heut zu Tage immer mehr
zum Lebensalltag jüngerer Kinder dazu. Allerdings können jüngere Kinder durch... » mehr «
Täter-Opfer-Ausgleich
Der G-Recht e.V. bietet für Opfer und Täter eine Gelegenheit, außergerichtlich unter Beteiligung eines
unparteiischen Dritten, eine befriedende Regelung von Konflikten herbeizuführen.
Wurde von einer Konfliktpartei eine Strafanzeige erstattet, können Staatsanwaltschaft, Gericht oder auch die
Verfahrensbeteiligten selbst einen Täter-Opfer-Ausgleich anregen.
Den Beteiligten wird die Möglichkeit gegeben, mit Hilfe eines unparteilichen Vermittlers eine an den
individuellen Interessen orientierte Klärung des Konflikts zu erzielen.
Ein von den Parteien als erfolgreich bewerteter Täter-Opfer-Ausgleich kann zur Einstellung des Strafverfahrens
führen oder strafmildernd berücksichtigt werden.
die Berücksichtigung der Täter-Bemühungen im Straf-prozess
Den Betroffenen bietet das Angebot eines TOA
Der Täter erhält die Gelegenheit, sein Verhalten zu erklären und eigenverantwortlich und aktiv den
entstandenen materiellen und immateriellen Schaden wieder gutzumachen.
Der Täter wird mit den Tatfolgen für das Opfer konfrontiert. Dadurch soll beim Beschuldigten die soziale
Sensibilität für die Rechte und Bedürfnisse der Mitmenschen gestärkt werden.
Die Belange des Opfers finden im TOA mehr Berücksichtigung als dies im Rahmen eines formellen
Strafverfahrens möglich ist. Das Interesse des Geschädigten an Wiedergutmachung, Schadensersatz und
Genugtuung wird berücksichtigt. Das Opfer erhält die Möglichkeit, im direkten Kontakt mit dem Täter Angst
abzubauen und Ärger zu artikulieren.
Die der Straftat zugrunde liegenden Konflikte zwischen den Beteiligten werden durch einen TOA aufgegriffen
und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Auf diese Weise kann einer weiteren Eskalation vorgebeugt werden.
TOA belässt Konflikte im sozialen Nahraum der Betroffenen und fördert die Eigenkompetenz zur
Konfliktregulierung. Durch eine konstruktive Reaktion auf die Straftat stärkt er das Rechtsbewusstsein und
wirkt einer Stigmatisierung der Beschuldigten entgegen.
Der Justiz bietet TOA die Möglichkeit
auf ein Strafverfahren und weitere strafrechtliche und erzieherische Maßnahmen zu verzichten
Hier finden Sie unseren Flyer zum Thema Täter-Opfer-Ausgleich (Download PDF),
in einfacher Sprache (Download PDF)
und ein kurzer Trickfilm zum Thema: "Einfach erklärt: Täter-Opfer-Ausgleich"
Um das Video zu sehen, müssen Sie der Verwendung unserer Analyse-Cookies zustimmen. Analyse-Cookies erlauben.
Häufig werden Jugendliche zu Tätern, weil sie sich in Ihrem sozialen Umfeld mit Gewalt oder Beleidigungen
durchsetzen müssen. Damit diese Täter die Chance bekommen einen normalen sozialen Umgang kennenzulernen bieten
wir verschiedene Angebote in unserem Programm der Täterhilfe.
Soziale Trainingskurse
Der Soziale Trainingskurs ist ein sozialpädagogisches Instrument für delinquente Jugendliche und
Heranwachsende zur Erweiterung und Stärkung der sozialen Kompetenzen mit dem Ziel künftig ein
selbstverantwortliches und straffreies Leben... » mehr «
Soziale Trainingskurse im Jugendarrest (Warnschußarrest)
Mit dem Gesetz über die Gestaltung und Durchführung des Jugendarrestes in Baden-Württemberg vom 13.11.2014
wurde auch eine gesetzliche Verankerung des Sozialen Trainings im Rahmen des Jugendarrestes neben
Jugendstrafe geschaffen... » mehr «
Anti-Aggressivitätstraining® (AAT®)
AAT für männliche Jugendliche und Heranwachsende. Die so genannten harten Kerle beschreiben sich selbst als
dominant, stark und selbstbewusst. Sie spielen mit der Angst der Leute und genießen das Gefühl der Macht,
welche sie anderen Menschen gegenüber ausüben... » mehr «
Opferhilfe
Verletzte Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren haben das Recht auf eine qualifizierte und professionelle
Begleitung vor, während und nach der Gerichtsverhandlung. Ausgehend von den Erfahrungen und Erlebnissen
vieler Opfer von Straftaten, dass der gesamte Verlauf eines Prozesses für sie sehr belastend ist, folgt,
dass eine besondere Begleitung in Form einer professionellen Psychosozialen Prozessbegleitung notwendig ist.
Psychosoziale Prozessbegleitung
Ab 01.01.2017 besteht für Opfer einer Straftat die Möglichkeit psychosoziale Prozessbegleitung in Anspruch
zu nehmen. Als Opfer und in der Folge als Zeuge einer Straftat stellt gerade das Strafverfahren, von der
Anzeige bis zur Hauptverhandlung, eine große Herausforderung dar... » mehr «
Fortbildungen
Konflikte können überall da entstehen, wo Menschen aufeinandertreffen. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein,
oder einem solchen vorbeugen zu können bieten wir verschiedene Fortbildungen an. Für Lehrer an Schulen,
Vorgesetzte in Unternehmen oder die gesamte Beleg- oder Schülerschaft... Unsere Fortbildungsangebote gelten für
jedermann – kontaktieren Sie uns! Kosten und Terminvereinbarung auf Anfrage.
Mediation
Konfliktlösung
Soziale Kompetenz
Deeskalation
Schulmediation
Eine Ausbildung für Schülerinnen und Schüler zu Streitlotsen stellt die praktische Umsetzung vieler
Untersuchungsergebnisse zum Thema Gewaltprävention und Schulhauskultur dar. Basierend auf der
Erkenntnis, dass vor allen Dingen Gleichaltrige untereinander ihr Verhalten beeinflussen, erscheinen die
bisherigen Konfliktlösungsstrategien in Schulen oder anderen Organisationen langfristig gesehen wenig
wirkungsvoll oder zumindest nicht ausreichend.
Die Installierung von Streitlotsen an einer Schule hat zum Ziel, den Kindern und Jugendlichen mehr
Verantwortung für die Konfliktlösung zu übertragen. Durch eine fachliche Ausbildung zum Streitlotsen
lernen die Schüler Methoden zu einer friedlichen Konfliktklärung im Sinne der Mediation kennen und
anzuwenden.
Ausgebildete Streitlotsen sind neutrale Vermittler in Konflikten, die von Schülern, Lehrern oder Eltern
eingeschaltet werden können, wenn Konflikte innerhalb des schulischen Umfeldes bekannt und zum Problem
geworden sind.
Die Streitschlichtung selbst ist dabei für beide Konfliktparteien ein freiwilliges Angebot.
Streitlotsen sollten innerhalb der Schüler- und Lehrerschaft bekannt und in ihrer Arbeit anerkannt sein.
Zielgruppe für die Ausbildung
sind Schüler der Klassen 7 bis 9 (Gymn. bis 12), die sich für diese Arbeit und Ausbildung freiwillig
melden. Daneben sollten mindestens zwei Vertreter der Lehrerschaft die Ausbildung ebenfalls absolvieren,
um später als interner Ansprechpartner für die Streitlotsen bzw. für die weitere Ausbildung von
Streitlotsen zur Verfügung zu stehen.
Inhalt und zeitlicher Rahmen der Ausbildung
Die Streitlotsenausbildung erfolgt in acht Themenschwer-punkten. Ein zeitlicher Rahmen von 8
Nachmittagen mit je 4 Stunden (Schulstunden) erscheint sinnvoll. Möglich ist, durch eine
Ganztagesveranstaltung die Dauer zu verkürzen.
Leistungsumfang / Mitarbeiter
Vorstellung im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz
Vorstellung des Projektes vor der Schülermitverwaltung
Durchführung der acht Ausbildungseinheiten (max. Teilnehmerzahl 25 Schüler, 3 Lehrer)
Durchführung einer Nachbetreuungseinheit mit den ausgebildeten Schülermediatoren
Die Schule hat, neben dem Bildungsauftrag, einen gesetzlich verankerten Erziehungsauftrag, der die
familiäre Erziehung ergänzen und den Sozialisationsprozess des Kindes unterstützen soll.
In der Schule wird in Gruppen gelebt und gelernt. Die Voraussetzung dafür ist ein Mindestmaß an sozial
angemessenen Verhaltensweisen aller am Schulleben Beteiligten. Soziale Erziehung ist daher keine
„Erziehung um der Erziehung willen“, sondern zielt auf eine Steigerung der Lebensqualität in der Schule
ab. Ein so verbessertes Schulklima ist eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Lernen. Bezogen auf
die Lebenswelt Schule kann soziale Erziehung nur erfolgreich stattfinden, wenn alle am Schulleben
Beteiligten gemeinsam diesen Prozess in die Realität umsetzen.
Das Soziale Kompetenztraining kann dabei Schule und Schüler von außen unterstützen.
Warum Soziales Kompetenztraining?
Eine zunehmende Anzahl von Schulen macht die Erfahrung, dass ihre Schüler nicht mehr bereit sind im
zwischenmenschlichen Umgang grundlegende soziale Regeln einzuhalten und die Grenzen anderer zu achten.
Konflikte sind aber ein normaler Bestandteil im Umgang mit anderen Menschen. Sie sind eine Chance
zur Veränderung und Weiterentwicklung, dafür muss ein konstruktiver, das heißt gewaltfreier Umgang mit
Konflikten erlernt und eingeübt werden.
Was ist Soziale Kompetenz?
Soziale Kompetenz beschreibt als zentraler Begriff die Fähigkeit eines Individuums sich in sein soziales
Umfeld einzufinden und sich mit diesem auseinander zu setzen. Soziale Kompetenz beruht auf folgenden
fünf Teilkompetenzen:
Selbstbewusstsein im Sinne des "über sich selbst bewusst zu sein", d.h. seine
Stärken und Schwächen zu kennen und bereit sein sich mit diesen auseinander zu setzen, sich selbst zu
vertrauen und sich abgrenzen können und wollen.
Einfühlungsvermögen (Empathie) ist der ehrliche Versuch, Ziele und Bedürfnisse des
Gegenübers zu begreifen und das eigene Handeln darauf auszurichten.
Kommunikationsfähigkeit bedeutet sich ausdrücken können und als Vorbereitung für
die Konfliktfähigkeit, zwischen Sach- und Beziehungsebene trennen können und verstehen, dass der
Gesprächspartner nicht unbedingt alles so versteht, wie es ursprünglich gemeint ist.
Kooperationsbereitschaft und –fähigkeit als Voraussetzung dafür ist es wichtig die
Vorteile von Kooperation zu kennen.
Konfliktfähigkeit im Sinne eines konstruktiven Umgangs miteinander. Voraussetzung
ist Toleranz und die Bereitschaft auf Gewalt zu verzichten.
Voraussetzung für das Erlangen sozialer Kompetenz
ist eine gute Wahrnehmungsfähigkeit
ist die Beachtung von Regeln
Ziele und Zielgruppe des Sozialen Kompetenztraining
Das Soziale Kompetenztraining richtet sich an Klassen der Stufe 5 bis 10. Es kann als
Interventionsprogramm für aktuell vorliegende Probleme, aber auch als Training für Schulklassen in der
Orientierungsphase (Klassenstufe 5) eingesetzt werden. Das Training ist dabei ein Klassenprogramm.
Folgende Ziele liegen dem Training zugrunde:
Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
Konfliktfähigkeit, Alternativen zu aggressiven Verhaltensweisen
Teamfähigkeit
Entwicklung der Gruppe
Erfolgreiche Rollengestaltung in der Klassengemeinschaft
Problemlösekompetenz
Für die Schüler einer Klasse bedeutet dies:
Verantwortung übernehmen für eigenes Handeln und für andere
Erkennen und Vertreten von persönlichen Stärken und Eigeninteressen
Vertrauen in sich und andere entwickeln
Rücksichtnahme
Respektvoller Umgang miteinander
Praktischer Ablauf des Sozialen Kompetenztrainings
Das Soziale Kompetenztraining wird in zwei Einheiten zu jeweils 4 Zeitstunden am Vormittag während der
Unterrichtszeit durch geschulte Mitarbeiter des G-Recht e.V. durchgeführt.
Das Training ist in zwei Phasen unterteilt
1. Diagnosephase
Methoden: Interaktions-, Wahrnehmungs- und Kooperationsübungen
2. Konfrontationsphase
Methoden: Spiegeln des Ist-Zustandes, Problemanalyse und Zielentwicklung
Im Vorfeld geschieht eine Evaluation der möglichen Probleme innerhalb der Klasse gemeinsam mit dem
Klassenlehrer.
Das Training orientiert sich inhaltlich immer an den real existierenden Problemen der Klasse und greift
bzw. deckt diese auf, um eine Aufarbeitung zu ermöglichen. Mit Ergebnissen des Sozialen Kompetenztrainings
sollte anschließend im Unterricht weiter gearbeitet werden.
Das Coolness Training® richtet sich an Schulen und Jugendhäuser mit hohem Gewaltpotential, in denen
Lehrer und Schulsozialarbeit überlastet sind und mit herkömmlichen Methoden an ihre Grenzen stoßen.
Weitere Grundlagen des Coolness Training® sind:
Umgang mit Kindern und Jugendlichen schwierigen Alltagssituationen
Auslöser und Gelegenheiten für aggressives Handeln
Verhaltensalternativen erarbeiten
Das Coolness Training® soll friedliches Zusammenleben verwirklichen, hierbei ist das oberste Ziel die
Opfervermeidung. Es dient zur Prävention von Gewalt wie auch der Gewaltbearbeitung an Schulen und
Jugendhäusern.
Zielgruppe:
Das Coolness Training® richtet sich an gewaltbereite Jugendliche, deren potentielle, tatsächliche Opfer
und an die scheinbar unbeteiligten Beobachter. Das Training spricht Kinder und Jugendliche an, in
Schule, Jugendhaus und Jugendgruppe.
Ein Coolness-Training kann als klassenbezogenes Angebot, aber auch als schulübergreifendes
Training im Rahmen von schulischen Ordnungsmaßnahmen einzelnen Schülern auferlegt werden.
Inhalte / Themen:
Im Coolness - Training® lernen Kinder und Jugendliche bei schwierigen Situationen hinzuschauen. Sie üben
die friedliche Einmischung.
Wichtige Themen sind:
Aggression und Gewalt
Wahrnehmung eigener Täter-/Opferdispositionen
Grenzen setzen
Kooperation und Gemeinsamkeit in der Gruppe
Wahrnehmung und Kommunikation
Peer – Group - Education
Vertrauen, Offenheit
Konflikte lösen
Verhalten in Bedrohungssituationen
Akzeptanz eigener Stärken und Schwächen
Umgang mit Fremden
Rollen, Normen, Werte
Körpersprache
Methoden:
Neben der konfrontativen Pädagogik mit ihrem Ansatz „Akzeptanz + Konfrontation = soziale
Entwicklung“ können im Coolness - Training® breitgefächerte Methoden der Sozialen Arbeit zu tragen
kommen wie:
Interaktionspädagogische Übungen und Spiele
Rollen-/Theaterspiel/Szenische Darstellung
Sport / körperbetonte Spiele
Action und Stunts
Methoden der Entspannung
Visualisierung von Befindlichkeiten in Gruppen (Themen: Sexismus, Rassismus, Macht, Adultismus,
Gewalt)
Selbstexploration als Täter und Opfer
Konfrontation auf dem „heißen Stuhl“
Provokationstests
Befragung nach Stärken und Schwächen
Ziele:
Das Hauptziel des Coolness – Trainings® ist die Entwicklung einer Einrichtungsethik, die von Akzeptanz und
Friedfertigkeit geprägt ist. Weiter wichtige Ziele sind:
Bewusste Wahrnehmung der aggressiven Gefühle
Wahrnehmung von Nähe und Anstrengung
Erkennen der eigenen Befindlichkeit in Konflikten
Wahrnehmung eigener Täter – Opfer – Dispositionen
Erkennen der eigenen Schwächen und Stärken
Kommunikation verbessern
Aufbau von gegenseitigen Interessen und Akzeptanz
Aushalten von leichter Konfrontation
Erkennen von Rollenverhalten, Rollenzuweisungen und Rollenerwartungen
Aushalten von Provokation
Erhöhung der Frustration
Konfliktlösungsstrategien entwickeln und ausbauen
Stärkung von Selbstvertrauen
Reduzierung der Feindlichkeitswahrnehmung
Akzeptanz der eigenen Verantwortung
Rahmenbedingungen:
Um das Coolness – Training erfolgreich durchführen zu können sind folgende Rahmenbedingungen notwendig,
die von allen Personen akzeptiert werden müssen.
Das Coolness - Training® wird von einem Diplom Sozialpädagogen mit Zusatzausbildung Coolness –
Training® und Anti – Aggressivitäts – Training® durchgeführt.
Das Coolness – Training® darf nicht als Medikament verstanden werden, welches alle Konflikte
verhindert. Es muss als Angebot an Lehrer/innen und Sozialarbeiter/innen angesehen werden, welches
erweiterte Zugänge zur Schulklasse oder Jugendgruppe erschließt. Grundsätzliche Voraussetzungen zur
Durchführung des Trainings sind die Teilnahme der Pädagogen und der Wille zur dauerhaften Begleitung
dauerhaften Begleitung des Prozesses.
Zwischen Schüler/innen und Lehrkräften muss der Ansatz eines belastbaren Verhältnisses bestehen. Es
darf bei den Schülern nicht der Gedanke entstehen, dass es sich hierbei um einen Trick der Lehrer
/innen handelt.
Die Schüler /innen müssen eine Mindestmotivation für das Coolness – Training® aufweisen. Hier gilt
aber der Grundsatz: „Alles ist besser als Schule“, was daher eine nur geringe Hürde darstellt.
Das Coolness – Training® muss zur regulären Unterrichtszeit durchgeführt werden, es dürfen dafür
keine extra Stunden für die Schüler entstehen.
Die Eltern der Schüler/innen müssen unterrichtet sein und der Durchführung des Coolness
Das Soziale Kompetenztraining kann auch zu einer Krisenintervention eingesetzt werden.
Diese Form der Intervention ist längerfristig angelegt und richtet sich methodisch an den Problemlagen
der Klasse aus. Neben konfrontativen Elementen, geht es v.a. darum das Verhalten der Klasse zu verstehen
und zu hinterfragen. Nur auf dieser Basis ist eine Veränderung möglich.
In der Regel werden die Ziele des Trainings im Vorfeld direkt mit der Klasse erstellt. Nach dieser
„Auftragsklärung“ werden die Inhalte entsprechend ausgerichtet. Mögliche Problemfelder für eine
Krisenintervention sind:
Das Sozialtraining und systemische Mobbingintervention nach dem Programm von Konflikt-KULTUR richtet
sich an Schulklassen der Primar- und Sekundarstufe und behandelt Inhalte zum Thema sozialer und
emotionaler Kompetenz und zeigt Strategien auf, wie mit (Mobbing-) Konflikten erfolgreich umgegangen
werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei Regeln des sozialen Miteinanders, der respektvolle Umgang
untereinander und die gegenseitige Wertschätzung sowie der Zusammenhalt innerhalb der Klasse. Positive
Beziehungserfahrungen wirken sich zudem auf die Lernmotivation aus und führen zu einem verbesserten
Arbeits- und Lernklima.
Im Rahmen des Angebots Sozialtraining und systemische Mobbingintervention arbeiten wir an zwei,
idealerweise aufeinander folgenden Vormittagen mit der gesamten Klasse und der beteiligten Lehrkraft.
Sofern sich eine mögliche Mobbingproblematik herauskristallisiert, konzentriert sich die Intervention
auf die Lösung des Mobbingprozesses. Hierbei sollen Vereinbarungen zwischen den Beteiligten getroffen
werden, die langfristig thematisiert und kontrolliert werden und als Basis für eine fortlaufende
positive Entwicklung der Klassengemeinschaft dienen sollen.
Prävention und Soziales Lernen an Schulen – das „Heidenheimer Stadtprojekt“
Seit 2002 führt der Verein G-Recht gewaltpräventive Maßnahmen an Schulen in Trägerschaft der Stadt
Heidenheim durch.
Bereits von Beginn an wurde sehr großer Wert auf die Nachhaltigkeit der Präventionsarbeit gelegt und
durch ein
Mehr-Ebenen-Konzept (Dan Olweus) umgesetzt.
Die einzelnen Maßnahmenbausteine wurden innerhalb der letzten 13 Jahre ständig weiterentwickelt und
ergänzt.
Abgerufen werden können die Leistungen von allen Heidenheimer Schulen (städtische Trägerschaft).
Soziale Trainings in Grundschulen stellen ein altersgerechtes Präventionsprogramm zur Förderung der
emotionalen und sozialen Kompetenz sowie der moralischen Entwicklung von Grundschulkindern dar. Das
Soziale Kompetenztraining hat dabei zum Ziel, vorhandene Fähigkeiten weiter auszubauen und spielerisch
zu fördern. Diese können sein:
Förderung der Teamfähigkeit um gemeinsam Aufgaben zu lösen und Ideen konstruktiv in die Gruppe
einzubringen
Förderung der Konfliktfähigkeit um eine positive Streitkultur in der Klasse zu etablieren
Förderung der Kommunikationsfähigkeit um mit anderen in Kontakt zu treten, aber auch seine Meinung
in Prozesse einzubringen
Verankerung von Regeln des soziales Miteinanders wie Höflichkeit, Hilfsbereitschaft,
Einfühlungsvermögen
Das Soziale Kompetenztraining wirkt sich dabei unmittelbar auf den Unterricht aus, da durch das Einhalten
von wichtigen Regeln ein störungsfreier Schulalltag entsteht und ein gutes Klassenklima nachweislich ein
wichtiger Bestandteil für erfolgreiches Lernen ist.
Methoden des Sozialen Kompetenztrainings:
Gruppendynamische Übungen – Spielerisches Lösen von Aufgaben innerhalb der Klasse oder in
Kleingruppenarbeit
Spielen nach Regeln
Umgang mit Konflikten, Wut und Ärger
Entspannungsübungen
Theaterpädagogik
Zeitrahmen: 6 Einheiten à 2 Schulstunden (Weitere nach Absprache)
Dieses Training kann sowohl als präventive Maßnahme, als auch bei Problemlagen zum Tragen
kommen.
Im Jugendrechtshaus findet ihr ein regelmäßiges Angebot kostenloser Rechtsberatung durch
Rechtsanwälte.
Ob Ärger mit Handy-Verträgen, am Arbeitsplatz oder zu Hause - Rechtsanwälte geben unbürokratisch und
schnell Auskunft über die rechtlichen Möglichkeiten.
Und weil dies ein ehrenamtliches Engagement ist, kostet es euch keinen Cent. Wir vermitteln euch so
schnell als möglich einen Anwalt, bei dem ihr eine kostenlose Rechtsberatung erhalten könnt.
Der Verein G-Recht bietet Kriseninterventionen für betroffene Jugendliche in Mobbingsituationen seit
nunmehr 10 Jahren an.
Im sogenannten Opfercoaching werden Konfliktkonstellationen, Verhaltensmuster und Lösungsstrategien
gemeinsam mit
den Betroffenen erarbeitet.
Als externe Beratungsstelle, also v.a. außerhalb von Schule, bieten wir einen neutralen Rahmen
für die Auf- und Bearbeitung der Krisensituation.
Welche Ziele verfolgt das Angebot rechtspädagogischer Unterrichtsbausteine an Schulen?
Seit dem Jahr 2007 führt das Heidenheimer Jugendrechtshaus in Kooperation mit ehrenamtlich tätigen
Rechtsanwälten Rechtspädagogik an Schulen durch. Sehr schnell zeigte sich hierbei der Bedarf eines
speziellen Angebots zum Themengebiet „Neue Medien“. Dies spiegelte sich v.a. darin, dass zu jeglichem
Rechtsthema, sei es Straf- oder Zivilrecht, sehr viele Fragestellungen aufgeworfen und beantwortet
werden mussten, die mittel- oder unmittelbar mit Neuen Medien in Zusammenhang standen. Sei es die
Zahlungsaufforderung eines betrügerischen Internetanbieters oder der Umgang mit Persönlichkeits- und
Urheberrecht, z.B. durch die Veröffentlichung von Bildern oder Musik im Netz.
Das Heidenheimer Jugendrechthaus reagierte auf diesen Bedarf mit einem erweiterten Konzept, indem es
Rechts- und Medienpädagogik verband. Nicht Verbote stehen im Mittelpunkt, sondern die Initiierung einer
Wertediskussion im Umgang mit Neuen Medien und die verantwortungsvolle und kreative Nutzung dieser.
Soziale Kompetenz, als Schlüsselqualifikation für das spätere Berufsleben, ist ohne Medienkompetenz kaum
mehr denkbar. Denn ebenso, wie beispielsweise gelernt werden muss, Konflikte im realen Leben konstruktiv
zu bearbeiten, benötigen Kinder und Jugendliche Lernfelder für einen kompetenten Umgang mit Neuen
Medien.
Durch rechtspädagogische Bausteine kann eine Auseinandersetzung mit diesem Thema erreicht und eine
Wertediskussion initiiert werden.
Das Themengebiet „Neue Medien“ wird ab der 5. Klasse angeboten und beinhaltet unter anderem folgende
Themen:
Definition „Neuer Medien“
Eigenes Nutzungsverhalten der Schüler
Cybermobbing
Urheber- und Persönlichkeitsrechte
Communities und ihre Besonderheiten
Funktionsweisen von Apps
Big Data, Data Mining und personalisierte Werbung
Abgerundet wird der theoretische Input durch die praktische Einheit der kreativen Mediennutzung. Hierbei
bekommen die Schüler von uns eine kurze Einführung in die Vorgehensweise und Technik und haben dann die
Möglichkeit:
Stop-Motion Filme zu drehen
Light Painting Bilder zu erstellen
Durch die praktische Einheit soll den Schülern bewusst gemacht werden, dass es möglich ist, Medien nicht
nur kommunikativ oder als Zeitvertreib zu nutzen, sondern ohne großen Aufwand beeindruckende Kurzfilme und
Lichtmalerei-Bilder entstehen können. Die Einheit Rechtspädagogik „Neue Medien“ umfasst einen Vormittag
und jeweils 1 Schulstunde, in der ein Anwalt rechtliche Fragen zum Thema beantwortet.
Auf Wunsch führen wir auch Elternabende und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zum Thema „Neue
Medien“ durch und geben Einblicke in das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen.
Das Jugendrechtshaus ist eine offene Beratungsstelle für Jugendliche aus dem Landkreis Heidenheim.
Wir haben immer ein offenes Ohr für euch, eure Anliegen, Sorgen und Probleme.
Wenn wir euch einmal nicht weiterhelfen können, so werden wir schnell und unkompliziert die
entsprechende Fachfrau oder den Fachmann für euch finden und euch begleiten – natürlich
nur, wenn ihr dies auch wollt.
Ist Mobbing ansteckend?
Oder was macht Mobbing so interessant?
Warum werde gerade ich gemobbt und was kann ich oder auch Andere dagegen tun?
Bull-Shit richtet sich an Jugendliche, die Bullying für sh... halten und deshalb etwas dagegen
unternehmen möchten. Bull-Shit richtet sich daher an Betroffene und Aktive gegen Bullying - und das
heißt neudeutsch nichts Anderes als Mobbing.
Was will die Bull-Shit-Gruppe?
Hinsehen / Erfahrungen austauschen / alte Wege anschauen / neue Wege kennenlernen / selbstbewusstes
Verhalten lernen / aktives Vorgehen gegen Mobbing unterstützen / und noch vieles, vieles mehr...
Fernseher, Internet, WhatsApp, YouTube und das Smartphone im Allgemeinen gehören heut zu Tage immer mehr
zum Lebensalltag jüngerer Kinder dazu. Allerdings können jüngere Kinder durch fehlende
Jugendschutzfilter und Regeln zu Inhalten und Nutzungszeiten mit Inhalten in Kontakt kommen, die für ihr
Alter nicht geeignet sind. Durch die endlosen Zugangsmöglichkeiten im Dschungel Internet finden sich
Kinder häufig nicht zurecht und zappen von einer Seite zur nächsten oder nutzen Soziale Netzwerke welche
noch gar nicht altersentsprechend sind.
Die Basisziele unseres Medienkompetenztrainings sind daher:
Mit Kindern ins Gespräch kommen, über ihr Nutzungsverhalten zu sprechen und bestimmte Inhalte
gemeinsam kritisch zu hinterfragen
Gefahren mit und durch Medien
Erarbeiten von wichtigen Regeln für einen kompetenten Umgang mit Medien im Allgemeinen und
dem Internet
Urheberrecht und Persönlichkeitsrecht
Und nicht zuletzt, sie anzuregen Medien kreativ zu nutzen! Hierbei führen wir die Kinder in die
Technik der „Stop Motion Filme“ ein, sodass die Kinder die Möglichkeit haben eigene Trickfilme zu
drehen
Der Soziale Trainingskurs ist ein sozialpädagogisches Instrument für delinquente Jugendliche und
Heranwachsende zur Erweiterung und Stärkung der sozialen Kompetenzen mit dem Ziel künftig ein
selbstverantwortliches und straffreies Leben zu führen.
Zur Zielgruppe gehören Jugendliche und Heranwachsende, die mehrfach strafrechtlich in Erscheinung
getreten sind. Der Kurs ist geeignet für junge Menschen, die Entwicklungsdefizite und/oder
Schwierigkeiten im sozialen Umfeld haben.
Die Teilnahme am Sozialen Trainingskurs erfolgt durch eine Weisung des Jugendgerichts
(Jugendgerichtsgesetz). Auch Selbstmelder können an diesem Kurs teilnehmen, jedoch sind die Kosten dann
vom Jugendlichen/Heranwachsenden aufzubringen.
Zielgruppe
Strafmündige Jugendliche und Heranwachsende
Keine bestimmte Tätergruppe
keine Ersttäter
Männliche und weibliche Teilnehmer
Gruppengröße: Maximal 11 Teilnehmer
Umfang: Vier Gruppentage an Samstagen und ein dreitägiges Intensivseminar am Wochenende in der Gemeinde
Hausen ob Lontal.
Im Sozialen Trainingskurs soll der straffällige, jugendliche Mensch in seiner persönlichen und
sozialen Entwicklung positiv beeinflusst werden.
Ziele
Soziales Lernen in der Gruppe
Auseinandersetzung mit sich und Anderen
Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten
Auseinandersetzung mit der Straftat
Einübung alternativer Handlungsmöglichkeiten
Methodik
Wichtiger Bestandteil des Sozialen Trainingskurs ist die Methodenvielfalt
Soziale Trainingskurse im Jugendarrest (Warnschußarrest)
Mit dem Gesetz über die Gestaltung und Durchführung des Jugendarrestes in Baden-Württemberg vom
13.11.2014 wurde auch eine gesetzliche Verankerung des Sozialen Trainings im Rahmen des Jugendarrestes
neben Jugendstrafe geschaffen; dies sicherlich auch basierend auf den Erfahrungen und der
wissenschaftlichen Evaluation der in den Jahren 2013/14 durchgeführten Trainings in den
Jugendarrestanstalten Rastatt und Göppingen.
Der Verein G-Recht wurde durch das Justizministerium Anfang 2013 mit der Konzeptionierung und
Durchführung von Sozialen Trainings in der Jugendarrestanstalt Göppingen beauftragt. Seit 2015 bietet
der Verein G-Recht nunmehr regelmäßig diese Trainings in der Arrestanstalt Göppingen an.
Das Soziale Training sieht Soziale Gruppenarbeit als wichtiges pädagogisches Element. Auf regelkonformes
Verhalten innerhalb der Gruppe, als auch innerhalb der Arrestanstalt wird besonderer Wert gelegt.
Zentrale Bestandteile sind die Biografiearbeit mit den TeilnehmerInnen, als auch die Aufarbeitung der
jeweiligen Straftaten. Im Rahmen der Gruppenarbeit lernen die TeilnehmerInnen sich zum einen mit ihrer
eigenen Biografie auseinander zu setzen, zum anderen aber auch, konstruktiv Rückmeldungen gegenüber
anderen TeilnehmerInnen zu geben.
Die Biografiearbeit erfolgt methodisch durch einen „Lebensfluss“, welcher stärkenorientiert
bearbeitet wird.
Der Kurs erstreckt sich über insgesamt 10 Tage, was eine Mindestarrestdauer von zwei Wochen voraussetzt.
Vorrangig aufgenommen werden „Warnschuss-Arrestanten“ (§16a Jugendgerichtsgesetz). Eine Teilnahme
aufgrund Dauer- oder Ungehorsamsarrest ist bei freien Plätzen möglich.
Im Rahmen der Nachsorge können die TeilnehmerInnen über ihren Entlassungstermin hinaus unterstützt
werden. Insbesondere eine enge Kooperation mit den zuständigen Bewährungshilfen oder dem
Nachsorgeprojekt Chance gewährleisten die Nachhaltigkeit des Trainings.
Anti-Aggressivitätstraining® (AAT®) für männliche Jugendliche und Heranwachsende
Die so genannten harten Kerle beschreiben sich selbst als dominant, stark und selbstbewusst. Sie spielen
mit der Angst der Leute und genießen das Gefühl der Macht, welche sie anderen Menschen gegenüberausüben.
Das AAT® geht davon aus, dass gewalttätiges Verhalten erlernt ist und dies somit wieder abtrainiert
werden kann.
Teilnehmer an unserem AAT® sind männliche Intensivtäter die eine jugendrichterliche Weisung
(Jugendgerichtgesetz)) erhalten haben an einem AAT®. teilzunehmen. Auch männliche jugendliche und
heranwachsende Selbstmelder können an unserem AAT®. teilnehmen, jedoch müssen die Kosten von ihnen
selbst getragen werden.
Anders ist auch der Ansatz:
Akzeptanz + Konfrontation = Soziale Entwicklung
Dies heißt nichts anderes, als dass die Teilnehmer in ihrer Person angenommen werden. Gegen ihr
gewalttätiges Verhalten wird unnachgiebig vorgegangen.
Jeder Teilnehmer hat sich an ein festes Regelwerk zu halten, welches mit absolut pünktlichem Erscheinen
beginnt und beim Handyverbot endet. Allein dies einzuhalten, fällt den Jugendliche schon oft schwer und
wird von den Trainern sanktioniert.
Ein Hauptbestandteil innerhalb des AAT® ist der heiße Stuhl. Hier werden die Jugendlichen von den
Trainern und, was noch wichtiger ist, von den anderen Teilnehmern mit Ihren Taten konfrontiert und
müssen sich dafür auch verantworten. Die Gewalttäter müssen hierbei wieder Empathie gegenüber ihren
Opfern lernen und ihre fadenscheinigen Rechtfertigungen für die Gewalt ablegen.
Ein Teilnehmer beschrieb dies wie folgt:
„Seit dem AAT® macht es keinen Spaß mehr zuzuschlagen. Mir wurde regelrecht die Freude an der Gewalt
genommen, seit ich darüber nachdenke was ich meinen Opfern angetan habe.“
Die Jugendlichen müssen aber auch weiter lernen, wie sie auf Stress angemessen reagieren und unangenehme
Situationen aushalten können. Dies wird in Rollenspielen mit Videokontrolle trainiert. Sie lernen, dass
wahre Charakterstärke nicht darin besteht, Gewalt auszuüben, sondern dieser aus dem Weg zu gehen.
Um zu verdeutlichen, gegen was sich das AAT® richtet, ist es wichtig, die Selbsteinschätzung und die
Persönlichkeit von Gewalttätern zu kennen.
Gewalt ist für sie ein Lebensgefühl, Gewalt macht Spaß
Sie sind Menschenkenner, hart und durchsetzungsstark
Gewalt ist für sie Macht durch Angst
Das Opfer dient als Tankstelle für ihr Selbstbewusstsein
Sie sind Weltmeister im Gewaltrechtfertigen und Verharmlosen
Sie erwarten Respekt und glauben an ihre Beliebtheit
Sie fühlen sich als Rambo und Versager
Sie haben keine Antizipationsfähigkeit bezüglich der Opferfolge
Ab 01.01.2017 besteht für Opfer einer Straftat die Möglichkeit psychosoziale Prozessbegleitung in
Anspruch zu nehmen. Als Opfer und in der Folge als Zeuge einer Straftat stellt gerade das
Strafverfahren, von der Anzeige bis zur Hauptverhandlung, eine große Herausforderung dar. Dies ist oft
mit Unsicherheiten, Ängsten und Fragen verbunden. G-Recht e.V. möchte mit gezielter Information,
persönlicher Begleitung und professioneller Betreuung die individuelle Belastung der Betroffenen während
des gesamten Strafverfahrens mildern und so einen Beitrag zur Entlastung und Stabilisierung leisten.
Zu den Beratungsinhalten zählen unter anderem:
Informationen zum Ablauf und zu den Beteiligten im gesamten Strafverfahren,
Vorbereitung auf das Strafverfahren und die damit verbundenen emotionalen Belastungen,
Begleitung während des Gerichtsverfahrens,
Information zu Rechten und Pflichten als Zeugin/Zeuge.
Die psychosoziale Prozessbegleitung ist eine besonders intensive Form der Unterstützung und Begleitung für
besonders schutzbedürftige Verletzte vor, während und nach einem Strafverfahren. Sie dient der Stärkung
des Selbstwertgefühls durch gemeinsam erarbeitete Bewältigungsstrategien und vermittelt zwischen allen
Verfahrensbeteiligten. Der Einstieg in die psychosoziale Prozessbegleitung ist in jedem Stadium des
Verfahrens möglich.
Eine qualifizierte Begleitung ist durch unsere Fachkräfte mit einer zertifizierten Weiterbildung
gewährleistet. Die Psychosoziale Prozessbegleitung bietet keine rechtliche Vertretung oder juristische
Beratung. Es wird nicht über das Tatgeschehen gesprochen und keine Aufarbeitung der Tat geleistet.
